Determinanten:
Das wichtigste Charakteristikum einer Matrix ist ihre Determinante. Für diese sind folgende Bezeichnungen gebräuchlich:
Leibniz gab folgende
Definition der Determinante:
|
Das ergibt eine reelle Zahl, nämlich die Summe bzw. Differenz aus Produkten von jeweils drei
Elementen der Matrix. Die (linken) Zeilenindizes lauten bei allen Termen immer
,
die (rechten) Spaltenindizes durchlaufen dagegen alle Permutationen
dieser drei Zahlen:
,
,
;
,
,
.
Das Vorzeichen der einzelnen Terme wird dabei durch die Anzahl der Transpositionen (:Vertauschungen
je zweier Indizes) bestimmt, die benötigt werden, um aus der Konfiguration
die
betreffende Konfiguration zu erhalten. Die ersten drei der oben angegebenen Konfigurationen erhält man
durch eine gerade Anzahl von Transpositionen, sie erhalten ein Pluszeichen, die restlichen drei, durch
eine ungerade Zahl von Vertauschungen erhaltenen, werden subtrahiert: z.B.
zu
(ungerade), aber
zu
(gerade), ....
Bei
-Matrizen erhält
man sechs Summanden, bei diesen sind die geraden Permutationen auch durch
zyklische Permutation zu finden.
Neben dieser ganz allgemein gültigen Definition gibt es zur Berechnung der Determinate einer Matrix
mehrere verschiedene Methoden. Wir wollen zwei davon kennenlernen und betrachten zunächst die speziell für
Determinanten von
-Matrizen
geltende Sarrussche Regel:
Dazu schreiben wir die erste und zweite Spalte der Matrix noch einmal rechts neben unsere zu bestimmende Determinante:
In dieser Anordnung multiplizieren wir die Elemente in der Hauptdiagonale
miteinander,
addieren dazu das Produkt der rechts daneben in Hauptdiagonalenrichtung stehenden Elemente
und
.
Davon subtrahieren wir das Produkt der Elemente in der Nebendiagonale
und ebenfalls
zwei Mal die Produkte der jeweils rechts daneben in Nebendiagonalenrichtung angeordneten drei Matrixelemente
und
. Damit
erhalten wir die gewünschte Determinante.
Häufig führt eine weitere Methode noch schneller zum Ziel, die sogenannte Entwicklung nach der ersten
Zeile: Da es sich dabei um eine sukzessive Methode handelt, machen wir uns zuerst klar, dass die Determinante
einer
-Matrix aus
dem Produkt der beiden Diagonalelemente
vermindert
um das Produkt der Nebendiagonalelemente
besteht. Nach
Wegstreichen der dritten Zeile und der dritten Spalte unserer gesuchten
-Determinaten
bleibt diese
-Determinante gerade übrig. Man nennt sie Adjunkte und versieht sie mit den Indizes der weggestrichenen
Reihen:
Mit Hilfe dieser Adjunkten läßt sich die gesuchte
-Determinante
folgendermaßen schreiben:
Wir werden sogleich sehen, dass die Beschränkung auf eine Entwicklung nach der ersten Zeile keine Einschränkung bedeutet, da die Determinante viele Symmetrieeigenschaften besitzt. Mit deren Hilfe kann man leicht auch Entwicklungen nach anderen Zeilen oder auch Spalten erhalten. Dabei verwenden wir den Begriff der
Um eine prägnante Schreibweise zu ermöglichen, fassen wir außerdem manchmal auch die übereinanderstehenden
Matrixelemente zu sogenannten Spaltenvektoren
zusammen,
z.B.
Die Determinanten haben eine Fülle von interessanten charakteristischen Symmetrieeigenschaften, die ihre Berechnung und den Umgang mit ihnen außerordentlich erleichtern.
Symmetrieeigenschaften der Determinaten:
a) Eine Determinante ist invariant gegenüber Transposition, d.h. Spiegelung an der Hauptdiagonalen:
b) Eine Determinante bleibt unverändert, wenn zu einer ihrer Reihen eine Linearkombination der anderen Reihen addiert wird, z.B.:
c) Eine Determinate ändert ihr Vorzeichen bei jeder Permutation zweier Reihen: z.B.
d) Die Determinanten sind reihenweise homogen: mit einer rellen Zahl
e) Eine Determinate verschwindet, falls die Reihenvektoren koplanar (: linear abhängig; siehe Abschnitt 9.4.4) sind oder einer der Reihenvektoren der Nullvektor ist:
f) Eine Determinante mit ungerader Dimensionszahl bleibt bei zyklischer Permutation der Reihen unverändert:
g) Eine Determinante mit ungerader Dimensionszahl verschwindet, falls die Matrix
antisymmetrisch ist
:
h) Die Determinaten sind additiv, falls die Summanden sich nur in einer Reihe unterscheiden: z.B.
i) Die Determinante des Produkts zweier Matrizen ist gleich dem Produkt der Determinanten der beiden Faktoren:
Aufgabe 9.12: Berechnen Sie folgende Determinaten:
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Aufgabe 9.13: Determinanten von Drehmatrizen Berechnen Sie die Determinanten von
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Aufgabe 9.14: Determinanten von Spiegelungen Berechnen Sie die Determinante der Paritätsmatrix
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