Die Bildung des Grenzwerts für Funktionen wird durch folgende Überlegung auf die uns bereits bekannte Berechnung von Grenzwerten von Folgen zurückgeführt:
Wenn wir wissen wollen, ob die Funktionswerte einer reellen Funktion
bei Annäherung des Arguments
an eine reelle Zahl
die Zahl
als Grenzwert hat, wählen wir eine Folge
von reellen Zahlen im Definitionsbereich
der Funktion
, die für
gegen die Zahl
strebt. Dann bilden wir die Funktionswerte an diesen Stellen
, die wieder eine Folge darstellen
, und überprüfen, ob diese Folge der Funktionswerte gegen
konvergiert. Falls sich das für jede aus dem Definitionsbereich herausgegriffene gegen
strebende Folge zeigen läßt, dann nennen wir die Folge der Funktionswerte konvergent gegen
Wenn wir unsere Definition der Konvergenz für Folgen einsetzen, ergibt das:
Dies für alle Folgen zu zeigen, ist natürlich leichter gesagt als getan! Wir brauchen uns hier jedoch nicht zu lange mit diesen zum Teil schwierigen mathematischen Fragen zu beschäftigen, mit denen Sie sich in der Analysis-Vorlesung noch auseinanderzusetzen Gelegenheit haben werden, sondern wollen uns mit einigen für die Physiker wichtigen Beispielen begnügen.
Bereits aus den Graphen sieht man z.B.
für das Verhalten am Ursprung, dass bei den Potenzen ist und
divergent für
. Außerdem sieht man leicht, dass
und
.
Für das Verhalten bei großen Werten der Variablen ist und
divergiert. Auch ist
und
divergiert. Man sagt deshalb, dass die Exponentialfunktion stärker ansteigt als jede Potenzfunktion.
Aufgabe 4.14: Grenzwerte von Funktionen Berechnen Sie a) b) c) d) Untersuchen Sie mit Hilfe der Umkehrfunktion und der Exponentialfolge folgenden Grenzwert |