Nach einem Masterstudium in Physik und einem weiteren in Mathematik habe ich an der Universität Münster bei Herrn
Prof. Raimar Wulkenhaar in Mathematik promoviert. Im Anschluss war ich Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Warschau
in der Gruppe von Herrn Prof. Piotr Sułkowski. Seit Herbst 2021 bin ich Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Universität Heidelberg. Hier arbeite ich am Institut für Theoretische Physik in der Gruppe von Herrn Prof. Gurău.
Hauptsächlich beschäftige ich mich mit mathematischer Physik, insbesondere mit folgenden Themen:
Zufallsmatrizen und nichtkommutative Geometrie: Wenn man anhand von Pfadintegralen nichtkommutative Geometrien
quantisiert, wird die entsprechende Zustandssumme
durch Matrixintegrale beschrieben. Genauer gesagt integriert man über Spektraltripel,
die das nichtkommutative Pendant zu Spinnmannigfaltigkeiten sind.
Eine endlich-dimensionale Klasse von Spektraltripeln
sind die verschwommenen (Engl. fuzzy) Geometrien, deren künstlerische Darstellung so aussieht:
Mich interessiert der Zusammenhang von fuzzy Geometrien mit Eichtheorien und Quantengravitation.
Dieses Programm könnte man Quantisierung der nichtkommutativen Geometrie oder
nichtkommutative Zufallsgeometrie nennen, um die Rolle der
„Pfadintegration über nichtkommutative Räume“ zu betonen.
Nichtkommutative Geometrien auf Graphen. Man kann Eichtheorien (z.B. Yang-Mills) auf einem Graphen vom Blickwinkel der Köcherdarstellungstheorie
aus analysieren.
In der klassischen Köcherdarstellungstheorie werden gerichteten Graphen Vektorräume und lineare Abbildungen zugeordnet.
In der nichtkommutativen Theorie wird hingegen jeder Knoten eines Graphen mit einem Paar versehen, das aus einer endlich-dimensionalen C*-Algebra und
einer ihrer Darstellungen besteht. Dazu wird jedem Weg im Graphen ein Morphismus zwischen den Paaren am Start- und Zielpunkt zugeordnet.
Auf diesem Weg lässt sich einer Köcherdarstellung ein Spektraltripel zuzuordnen.
Da Morphismen zum Teil durch unitäre Matrizen parametrisiert werden können,
kann die entsprechende Zustandssumme als Zufallsmatrizenproblem aufgefasst werden (nun integriert man aber nicht mehr über
hermitische sondern über unitäre Matrizen).
Aus physikalischer Perspektive verallgemeinern diese Theorien die Zustandssumme
von Gittereichtheorien (mit einem Skalarfeld „Higgs” s. beispielsweise [2401.03705] und
[2409.03705]).
Wählt man statt eines fixen Graphen ein Ensemble aus (geeigneten) zufälligen Graphen,
so kann man diese Theorien als an Quantengravitation gekoppelte Eichfelder auffassen.
Zufallstensoren bzw. Tensorfeldtheorie: Die Feynmangraphen von Theorien, deren Freiheitsgrade durch
Tensoren (mit bestimmten Transformationseigenschaften) beschrieben sind, lassen sich mit diskretisierten
Mannigfaltigkeiten identifizieren. Somit sind Zufallstensoren
das höherdimensionale, geometrische Pendant der Zufallsmatrizen. Die Zustandssumme der
Zufallstensoren kann als „Erzeugendenfunktion des Raums” aufgefasst werden. Mich interessiert inwiefern
solche Tensorintegrale im Kontext der Quantengravitation anwendbar sind.